Naturwoche in Trin Kanton Graubünden der Klassen SE3c und SB3d

Geschrieben am 03.05.2024
von Martin Imobersteg, Klassenlehrperson Klasse SB3d

Lieber Leser,

Bevor du diesen Bericht liest, damit du in die richtige Stimmung kommst, rate ich dir, «White Christmas» von Bing Crosby aufzulegen.

Während drei Tagen haben wir Schneefall erlebt, wie man sich ihn an Weihnachten wünschen würde. Beim Arbeiten an den Hängen der Bündner Wälder ist dieser weisse Segen eher störend.

Aber starten wir doch ganz von vorne.

Nach einer recht langen Anreise über Zürich und Chur erreichten wir mit dem Postauto das kleine verträumte Dörfchen Trin. Trin liegt so ungefähr zwischen Domat Ems und Flims auf etwa 900 müM.

Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen konnten sofort nach der Ankunft ihr Gepäck deponieren. Dann ging es sehr zügig los. In verschiedensten Gruppen wurden wir an die vier Arbeitsplätze gebracht und schon ging die Arbeit los.

Wir arbeiteten an 7 Halbtagen immer in 4 Gruppen. Jede Gruppe wurde von einem Fachmann angeleitet.

2 Gruppen machten sogenannte Schlagräumung – eine recht mühsame uninteressante aber sehr wichtige Arbeit zu Gunsten des Waldes. Wir haben den Waldboden von den Ästen der gefällten Bäume befreit. Es entstanden riesige Haufen. Die freigewordenen Flächen werden dann gebraucht, um neue Bäume anzupflanzen. In den alpinen Gebieten ist man wegen der Klimaerwärmung daran, die Fichten durch Laubbäume zu ersetzen. Nach unserem Einsatz können nun in der Umgebung von Trin bis zu 750 neue Bäume gepflanzt werden.

Eine Gruppe hatte den Auftrag, Haselstauden abzusägen. Eine Pflanze, die sich im Wald zu schnell vermehrt und den neu wachsenden Bäumen Licht und Wasser entzieht. Mit Helm und Säge rückten wir den Haselstauden auf den Leib.

1. Bild vorher        2.Bild nachher





Die vierte Gruppe musste einen Forstweg bauen. Das war die interessanteste und beliebteste Arbeit bei allen. Und wirklich – wir haben es zusammen geschafft. Am Ende der Woche war der Weg fertig erstellt.

 

Gut, ich gebe es zu. Ich habe am ersten Tag verpasst, das Foto der Ausgangslage zu machen. Am Anfang hat der Hang aber ungefähr so ausgesehen:




Am Mittwoch ging es dann nach einem Mittagessen rund um einen Grill auf einen Ausflug – zu Fuss. Die Begeisterung war eher nicht so gross. Trotzdem haben sich die Schülerinnen und Schüler ihrem Schicksal ergeben und sind brav losgelaufen. Der Aufwand lohnte sich aber. Wir wanderten von Trin nach Conn zum Aussichtspunkt Il Spir. Von dort aus steht man hoch über der Rheinschlucht. Ein sehr eindrückliches Erlebnis.




Am Freitag bei der Heimreise waren alle Beteiligte sehr müde und froh, wieder nach Hause zu kommen.

An dieser Stelle noch meinen herzlichen Dank für die fünf Leitenden in Trin: Alina, Luca, Peter, Yannik und Gerit; Herrn Reist, der uns als Leiter der Schule begleitet hat; Frau Kurzen als Klassenlehrperson der Klasse SE3c.

Ganz grossen Dank aber den Schülerinnen und Schülern der Klassen SE3c und SB3d. Sie haben sich in die anstrengende Arbeit trotz zum Teil widerlicher klimatischer Bedingungen gestürzt. Diese Woche wird allen sicher in positiver Erinnerung bleiben.